Heißhunger – was tun?
Heißhunger – was tun?
Wenn der Heißhunger zuschlägt, dann will der Körper nur noch eins: ESSEN, und zwar sofort, und am besten in Form von Schoko, Chips und Semmerl, über den Brokkoli schauen wir dann geflissentlich hinweg.
Wie der Blutzuckerspiegel mit dem Phänomen Heißhunger zusammenhängt, erkläre ich dir in diesem Blogbeitrag.
Normalerweise befinden sich nur ungefähr so ca. 1 bis 2 TL Zucker gelöst in unserem Körper, das nennen wir unseren Blutzuckerspiegel. Im besten Fall versorgen wir unseren Körper mit Nahrung, die den Blutzuckerspiegel nur moderat ansteigen lässt, denn dann fühlen wir uns wohl, leistungsfähig und fit.
Was ist das Lieblingsfrühstück des Österreichers?
Ganz genau, es ist das Marmeladesemmerl. Das Semmerl wird im Körper sehr rasch in Zucker umgewandelt und die Marmelade besteht ohnehin aus Zucker, vielleicht noch mit ein paar Vitaminen 😊.
Da rauscht also schon in aller Früh eine große Flut an Zucker im Körper daher. Diese Zuckerflut kann nicht im Blut bleiben und muss daher in die Zellen geschafft werden, wo dann daraus zum Beispiel Energie gewonnen werden kann.
Um die riesige Zuckermenge aus dem Blut zu schaffen, schüttet die Bauchspeicheldrüse Insulin aus, ein Hormon, das wie ein Schlüssel funktioniert. Insulin sperrt die Zellen auf, damit diese den Zucker hineinlassen. Wenn jetzt aber so eine große Menge an Zucker im Körper ist, dann schüttet die Bauchspeicheldrüse gerne mal zu viel Insulin aus und dadurch sinkt der Blutzuckerspiegel unter das Maß, in dem wir uns noch wohl fühlen.
Und was passiert in der Phase des Unterzuckers?
Wir werden gereizt, fangen an zu schwitzen, uns wird schwindlig, wir werden also hangry (hungry und angry 😊).
Und wir bekommen sehr großen Heißhunger, leider nicht auf Brokkoli, sondern auf Schokolade und Süßes. Also greifen wir zum nächsten Schokoriegel oder zum Kuchen und weiter geht die Fahrt auf der Blutzuckerachterbahn. Wenn unser Körper Pech hat, dann geht das den ganzen Tag so dahin.
Aber eine Achterbahnfahrt kann ja auch lustig sein, oder?
Für unseren Körper leider nicht, denn solange so viel Insulin im Blut ist, verbrennt man kein Körperfett. Außerdem können die Zellen nur eine begrenzte Menge Zucker aufnehmen, und der Überschuss wird dann wieder in Fett umgewandelt.
Kurz gesagt, unsere schlanke Linie, aber auch unser Wohlbefinden und unsere Leistungsfähigkeit, hängen viel mehr von einem stabilen Blutzuckerspiegel ab, als von Willenskraft und Disziplin.
Und was stabilisiert nun unseren Blutzuckerspiegel?
In erster Linie der Fokus auf regelmäßige und ausgewogene Mahlzeiten. Der Hauptteil sollte Gemüse sein, kombiniert mit hochwertigem Eiweiß und guten Fetten. Die Kohlehydrate sollten vorwiegend aus Hülsenfrüchten und Vollkorngetreide bestehen, denn diese führen zu einem wesentlich langsameren Blutzuckeranstieg. Außerdem kann man die Kohlehydrate auf eine Faustgröße beschränken.
Und das ist jetzt für dich sicher keine Überraschung mehr: den weißen Zucker weglassen oder diesen nur wie ein Gewürz verwenden.
Mein Umsetzungstipp:
Drei Mal täglich essen und keine Mahlzeit auslassen – drei Mahlzeiten täglich versorgen dich mit wertvollen Nährstoffen und schützen dich so vor Heißhunger, da dein Blutzuckerspiegel konstant bleibt.